Über die Europeada
FUSSBALLEUROPAMEISTERSCHAFT DER AUTOCHTHONEN NATIONALEN MINDERHEITEN
Im Jahr 2022 wird die EUROPEADA – die Fußballeuropameisterschaft der autochthonen nationalen Minderheiten in Europa zum 4. Mal stattfinden.
Nach 2008 bei den Rätoromanen in Graubünden, 2012 bei den Sorben in der Lausitz und 2016 bei den Ladinern und deutschsprachigen Südtirolern im Pustertal und im Gadertal / Italien, findet die EUROPEADA 2022 bei den Kärntner Slowenen unter dem Motto „Die EUROPEADA 2022 in Kärnten/Koroška – TOGETHER UNIQUE / SKUPNO ENKRATNI / GEMEINSAM EINZIGARTIG – feiern wir gemeinsam die Einzigartigkeit unserer Vielfalt in Europa“ statt.
Die EUROPEADA ist ein europäisches Großereignis, das den fairen Wettbewerb und die Begeisterung eines Sportfestes mit den Anliegen der autochthonen, nationalen Minderheiten verbindet. Die Begegnung und der Austausch der Minderheiten und die öffentliche Promotion stehen im Mittelpunkt. Die Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten (FUEN) ist Veranstalter der EUROPEADA.
Bei der EUROPEADA trifft eine lebendige Vielfalt alteingesessener Minderheiten aufeinander – das macht diese Fußball-EM zu einem besonderen sportlichen Großereignis. Fester Bestandteil der EUROPEADA ist auch ein Kulturtag, bei dem sich die einzelnen Minderheiten vorstellen.
TOGETHER UNIQUE / SKUPNO ENKRATNI / GEMEINSAM EINZIGARTIG
Die EUROPEADA 2022 in Kärnten/Koroška
In Europa gibt es über 400 Minderheiten, knapp 100 sind unter dem Dach der FUEN organisiert. Die Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten (FUEN) wurde 1949 in Paris gegründet. Ziel der Union ist der Einsatz für die Erhaltung und Förderung der Identität, Sprache, Kultur, Rechte und Einzigartigkeit der europäischen Minderheiten.
Die abwechslungsreiche Geschichte Europas und die Neuordnungen des Kontinents nach den beiden Kriegen führten dazu, dass fast jeder siebte Europäer einer alteingesessenen Minderheit auf dem Territorium eines anderen Staates angehörte.
Daher war die Sicherung der Identitäten und der Einsatz gegen die Assimilierung ein hartes Stück Arbeit. Der Fall des Eisernen Vorhanges eröffnete neue Perspektiven und ermöglichte neue Begegnungen.
Der Sport schafft solche Begegnungen, besonders der Fußball mit seiner flächendeckenden Präsenz. Die Idee, mit einer Meisterschaft für Minderheiten die Aufmerksamkeit auf den sprachlichen und kulturellen Reichtum Europas zu lenken, schaffte schnell den Durchbruch.
Während eines FUEN-Kongresses wurde bei einem Fußballspiel einer FUEN-Auswahl gegen eine Mannschaftsauswahl der Name EUROPEADA geboren. Im Vorfeld der Fußball-Europameisterschaft der Nationalmannschaften 2008 wurde dieser Name europaweit zu einem Begriff, als im schweizerischen Graubünden ein Fußballturnier, das für Auswahlmannschaften von Minderheiten organisiert wurde, unter dem Namen EUROPEADA ausgetragen wurde.
Die Schweiz mit ihren vier Landessprachen und das Gebiet mit den Rätoromanen als kleiner Minderheit waren Garant für eine gelungene Premiere. Der Einladung der FUEN und der Lia Rumantscha, der Dachorganisation der romanischsprachigen Vereine als lokalem Organisator folgten siebzehn Auswahlmannschaften mit einigen Spielern aus dem Profibereich inklusive einer Frauenmannschaft.
Erster Sieger wurde die Auswahl der Südtiroler, die im Finale die kroatische Minderheit in Serbien mit 1:0 bezwingen konnte. Die prominente Unterstützung aus Sport und Politik, sowie die gelungene Mischung aus Musik, Folklore und kulturellem Austausch begeisterte Organisatoren und Teilnehmer. Beflügelt durch diesen Erfolg beschloss man, diese Veranstaltung alle vier Jahre stattfinden zu lassen, selbstbewusst sollte sie zeitgleich mit der UEFA Europameisterschaft zur Austragung kommen. Die zweite Ausgabe im Jahr 2012 wurde in der zweisprachigen Lausitz, dem deutschen Grenzgebiet zu Polen und Tschechien, ausgetragen.
Organisiert wurde sie von der Domowina, dem Bund der Lausitzer Sorben, diesmal spielten schon neunzehn Mannschaften aus zwölf europäischen Ländern um den Titel, das inzwischen ausgefeiltere Reglement schränkte die Teilnahme auf die besten Amateurspieler ein. Wieder wurde es eine tolle Mischung aus Begegnung und Sport. Den deutschsprachigen Südtirolern gelang mit einem 3:1 Sieg gegen die Roma aus Ungarn die erfolgreiche Titelverteidigung.
2016 wurde die Europeada an das Pustertal und das Gadertal / Italien vergeben und neben den deutschsprachigen Südtirolern konnten auch die Ladiner in die Organisation eingebunden werden. Das Organisationskomitee hatte die Fußballvereine in Südtirol eingeladen, sich als Austragungsorte anzubieten, aus den Bewerbungen wurden acht verschiedenen Spielorte ausgewählt. Erstmals nahmen 24 Männerteams teil, dazu wurde auch ein Turnier für sechs Frauenteams organisiert, gemeinsam von den deutschsprachigen Südtirolern und Ladinern, die in Südtirol leben.
2022 kommt das Turnier nach Kärnten / Koroška, erwartet werden 24 Männerteams, dazu wird auch ein Turnier für Frauenteams organisiert. Die EUROPEADA 2020 in Kärnten/Koroška steht unter dem Motto: „TOGETHER UNIQUE / SKUPNO ENKRATNI / GEMEINSAM EINZIGARTIG – feiern wir gemeinsam die Einzigartigkeit unserer Vielfalt in Europa“.
Die Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten (FUEN) ist Veranstalter der EUROPEADA. Die EUROPEADA 2022 in Kärnten/Koroška wird vom Verein „EUROPEADA – Fußball-EM der Volksgruppen / Evropsko nogometno prvenstvo narodnih skupnosti“ mit Sitz in Klagenfurt organisiert. Die Kandidatur zur urspünglichen Austragung der EUROPEADA 2020 wurde gemeinsam vom Rat der Kärntner Slowenen / Narodni svet koroških Slovencev, dem Slowenischen Sportverband / Slovenska športna zveza sowie vom Land Kärnten eingereicht.
Aufgrund von Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus wurde EUROPEADA zweimal verschoben und wird 2022 stattfinden.